Die kleinen, handgeschriebenen Notizen aus dem Titelsong hängen an einer Brücke in Nordostengland und haben wohl schon einige Menschen davon abgehalten, sich von dort in den Tod zu stürzen. Die junge Frau, die sie dort platziert, ist die Art von Alltagsheldin, der die Young’uns ihre Songs widmen. Sean Cooney, David Eagle und Michael Hughes, schon damals befreundet, stolperten vor fast zwanzig Jahren zufällig in einen Folkclub und machten sich seitdem mit ihrem A-cappella-Gesang einen Namen. Was ihr Trio neben den starken Stimmen heraushebt, ist das Songwriting, welches traditionelle Muster mit aktuellen Geschehnissen aus Stockton, Derry oder Aleppo verbindet. Die Botschaft ist: Auch kleine Leute können Großes bewirken. Obwohl mit regionalem Akzent gesungen, ist jedes Wort klar zu verstehen. Auf diesem, dem achten Album, setzen die Young’uns mit wirkungsvollen Arrangements auch Klavier und Streicher ein. Die erzählten Geschichten verbinden sich zu einem ehrlichen und emotionalen Plädoyer für Zivilcourage und Empathie. Ohne Politik direkt zu erwähnen, geben The Young’uns ein starkes Statement für Humanität und das Überwinden von Spaltung ab.
Almut Kückelhaus
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