Die Uilleann Pipes sind eigentlich ein typisch irischer Dudelsack, aber der schottische Piper Calum Stewart und seine beiden bewährten bretonischen Mitstreiter mit Kontrabass und Cister beweisen auf dieser Einspielung eindrucksvoll, dass wahre Meister mit ihrem Instrument keine geografischen Grenzen kennen. Die zehn Tracks des Instrumentalalbums haben allesamt schottische Wurzeln, entweder traditionelle oder von Stewart persönlich eingebrachte via sehr ansprechenden Eigenkompositionen. Bereits der Anfang des Werks zeigt die enorme Breite des Materials: Beim selbst geschriebenen Titelstück lotet Stewart die emotionalen und harmonischen Grenzen seines Instruments konsequent aus, und das folgende, aus drei traditionellen Reels bestehende Set beweist eine ungeheure Fingerfertigkeit, wobei Schnelligkeit beileibe kein Selbstzweck ist. So geht es dann weiter, bei diversen Stücken demonstriert Stewart ebenfalls seine Stärke auf der Holzflöte, alles immer auf höchstem Niveau, und selbst der verstorbene Altmeister der Fiddler, Donald Riddell, steuert sozusagen posthum eine wunderschöne Melodie bei. Ein rundum gelungenes und erfreuliches Album.
Mike Kamp
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