Mehr Vielfalt geht kaum: Lieder in fünf Sprachen und stilistisch von Chanson und Walzer bis Bossa Nova und Cumbia. Das 2011 gegründete italodeutsch-spanische Musikschaffendenkollektiv schöpft auf dem neuen Album aus dem Vollen. Die Formation ist das Herzensprojekt des Songwriters und Texters Daniel del Valle aus München. Er zaubert aus den Klangfarben von Trompete, Violine, Posaune, Klarinette, Schlagzeug und Kontrabass elf Songs, die nach weiter Welt klingen. Die rauchige und markante Stimme del Valles prägt die Songs. Aber auch hier setzt der Bandleader auf Abwechslung und holte die Sängerinnen Iris Thorarins aus Island und Zora Schiffer aus Berlin hinzu. Die Musikschaffenden aus verschiedenen europäischen Ländern spielten die Songs live in Portugal am Atlantik ein. Die geografische Abgeschiedenheit tat dem Album sehr gut: Trotz seiner Vielfalt klingt es geschlossen und ganz eigenständig – irgendwie zwischen Tradition und Zukunft, zwischen ländlich und urban, zwischen Folk und Indiepop. Außergewöhnliches Ende: eine halb nach Stubenmusi, halb nach Bierzelt klingende Dialekthymne an München – eine Liebeserklärung an diese Stadt.
Udo Hinz
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