Er war 1979 Mitbegründer, Frontmann und treibende Kraft der Plauener Gruppe Landluper. Sie ist die dienstälteste vogtländische Folkband und zugleich eine unverwechselbare Stimme im ostdeutschen Folkrevival. Am 3. August ist Matthias Walther nach zweijähriger schwerer Krankheit im Alter von 66 Jahren gestorben.
1978 wurde „Match“ Mitglied des Club Malzhaus. Das von Jugendlichen ausgebaute mittelalterliche Kellergewölbe im Zentrum von Plauen war damals einer der renommiertesten Spielorte der DDR-Folkszene. 1979 gründete er gemeinsam mit seiner Schwester Almut und mehreren Freunden die Gruppe Landluper. Hier spielte er Gitarre, Mandoline, Mandola und später auch Drehleier.
Zum Repertoire der Gruppe, die bald zur Hausband des Malzhauses avancierte, gehörten skandinavische, holländische, rumänische und jiddische Lieder und Tänze sowie deftiger deutscher Folk, gern auch im vogtländischen Dialekt, sowie eigene Vertonungen. Von Landlupers rund dreißig Studioproduktionen im DDR-Rundfunk und zwei CD-Produktionen ist vor allem das antimilitaristische Volkslied „Der unerbittliche Hauptmann“ ein Meilenstein. Match interpretierte es wunderbar schlicht und gerade deshalb eindringlich.
Match musste in seinem Leben manche Schicksalsschläge einstecken – zum Schluss einen folgenschweren Sturz mit Hirnblutung. In Erinnerung bleibt er als begabter und begeisterter Folkmusiker und als bodenständiger, herzlicher, trinkfester, aufrechter, kameradschaftlicher Mensch.
Wolfgang Leyn
Matthias „Match“ Walther in den Neunzigerjahren (© Malzhaus Plauen)
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