Der Berg, der große Unbekannte. Mächtig, Ehrfurcht erheischend steht er da. Der Berg lebt. Kann man ihn hören? Der Bandleader und Komponist Fabian M. Mueller (Tasteninstrumente, Synths, Gitarren, Percussion, Gesang) hat ihm zugehört und Feldaufnahmen seiner Töne gemacht. Zusammen mit Kaspar von Grünigen (Bass, Gitarre, Mandoline) und Emanuel Künzi (Schlagzeug, Gitarre, Percussion) entstand ein oft fast mystischer, fließender Jazz. So könnte er klingen, der Berg. Unten im Tal und hoch oben auf der Alp lebten schon immer die Menschen. Die Bündnerin Corin Curschellas lässt mit ihrem Gesang die Dialas, Bergfeen, auferstehen, die für grüne Täler und satte Alpweiden sorgten. Nachdem eine Diala erkannt und in die Flucht getrieben wurde, verdorrten die Böden und der Fels stürzte ein. Wenn Noldi Alder auf „Gamal Springer“ mit seinem Naturjodel einsetzt, verneigt sich der Berg, vielleicht weint er und lässt den Schnee schmelzen. Alders experimenteller, ganz eigener Gesang, unterstützt von Klavier, Synthesizer, Bass und Schlagzeug, schafft eine magische Atmosphäre, der man sich nicht entziehen kann. Ein Album mit vielen Schattierungen über den Berg, der einem bei wiederholtem Hören immer näherkommt.
Martin Steiner
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