Songwriting-Workshop

mit Magdalena Ganter

14. März 2025

Lesezeit: 7 Minute(n)

Liebe*r folker-Leser*In,

als mich die Anfrage für einen Workshop zum Thema Songwriting erreichte, war ich zunächst einigermaßen überrascht. Meine eigenen Lieder bewegen sich schließlich fernab des Mainstreams, und einen klassischen „Hit“ kann ich nicht für mich verbuchen. Höchstens vielleicht in meiner Nische.

Mir ist, ehrlich gesagt, auch kein einziges Rezept für einen gelungenen Song bekannt. Es wäre ja auch zu einfach, wenn es das gäbe, so ein Hitmaschinenrezept. Dazu stellt sich für mich dann auch direkt die Frage, was einen gelungenen Song überhaupt ausmacht? Ich meine „How Much Is The Fish“ von Scooter war ein Riesenhit. Aber ist es auch ein großartiger Song? Ist kommerzieller Erfolg ein Indiz für einen gelungenen Song? Gar ein Qualitätsmerkmal? Wie viele wunderbare Lieder gibt es, von denen wir gar nichts wissen. Einfach weil die Faktoren jenseits der Kreativität es nicht begünstigt haben.

Das mit der Hitproduktion war aber auch nie mein Bestreben. Mich treibt vielmehr seit jeher die Frage nach der eigenen Authentizität in der Musik an. Die Integrität im künstlerischen Schaffen interessiert mich weit mehr als kommerzieller Erfolg. Ich habe daher auch kein klassisches „So-schreibe-ich-einen-Song-Rezept für dich parat. Tatsächlich schreibe ich aber seit vielen Jahren eigene Lieder und habe dabei für mich einige entscheidende Dinge über das Songwriting – oder viel mehr darüber, wie ich einen Zugang dazu bekommen kann –, herausgefunden.

Hier habe ich dir ein paar meiner Erkenntnisse und Ansätze zusammengefasst, in der Hoffnung, sie mögen deine Neugierde wecken, dich auf den kreativen Prozess des Liederschreibens einzulassen und so zu deiner eigenen Stimme und Musik zu finden. Ich wünsche dir viel Freude damit.

Über das Kunstschaffen an sich
Ich verstehe das Kunstschaffen – oder hier ganz konkret das Liederschreiben – als Möglichkeit, etwas Schönes von mir persönlich in die Welt zu geben. Das ist für mich per se etwas Gutes. Und das reicht. Im Idealfall kann ich anderen Menschen mit meinen Liedern Mut machen, ihnen Hoffnung schenken, sie gar inspirieren. Das ist mein Wunsch. Es liegt am Ende aber nicht in meiner Hand, was andere Menschen in meinen Liedern finden. Alle Gedanken dahingehend, wie mein Lied ankommen könnte, wie es womöglich gar erfolgreich sein könnte, empfinde ich für das Schreiben als irrelevant, gar manipulativ, denn sie verfälschen und trüben den kreativen Prozess.

Outro

Es gibt so unendlich viele Möglichkeiten, wie ein Lied entstehen und seinen Weg in die Welt finden kann. Ein kreativer, schöpferischer Prozess ist wohl ungefähr genauso unvorhersehbar wie das Leben selbst. Und er kann genauso spannend, erkenntnisreich und erfüllend sein.

www.magdalenaganter.de

Magdalena Ganter

Foto: Marcus Engler

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