Das war Rudolstadt 2025
Deutschlands größtes Rootsmusikfestival feiert 33. Ausgabe
Seit 3 Monaten ist das Rudolstadt-Festival 2025 schon wieder Geschichte, aber wir wollten es nicht versäumen, noch einmal kurz auf die diesjährige Ausgabe zurückzublicken – auch aus folker-Sicht.
Rund 90.000 Menschen fanden sich vom 3. bis 6. Juli wieder in der Schillerstadt ein, um an vier Tagen über hundert Acts aus mehr als dreißig Ländern auf fast dreißig Bühnen zu erleben, von der Heidecksburg über die Innenstadt bis zum Heinepark. Thüringens größter Waldbrand seit dreißig Jahren loderte in „sicherer“ Entfernung und war höchstens dadurch bemerkbar, dass etwas weniger Einsatzkräfte zur Verfügung standen als sonst – weshalb es gut war, dass am Festival mit seinem ohnehin schon umsichtigen Publikum kein zusätzlicher Bedarf entstand.
Höhepunkte waren sicherlich die Konzerte um den Länderschwerpunkt Mali – allein zum Start am Donnerstagabend unter anderem mit der Sängerin und Tänzerin Sadio Sidibe kamen fast 20.000 Menschen – sowie die Verleihung des Deutschen Weltmusikpreises RUTH am Samstagabend auf der Burgterrasse an den Musiker Ezé und die Tanzmeisterin Sigrid Doberenz. Beim Konzert des neunzigjährigen südafrikanischen Pianisten Abdullah Ibrahim hätte man an der großen Bühne auf der Heidecksburg eine Stecknadel fallen hören können – wenn dafür noch Platz gewesen wäre.
Weitere Highlights waren der kraft- und gefühlvolle Auftritt der US-amerikanischen Soulsängerin Ledisi mit den Thüringer Symphonikern Saalfeld-Rudolstadt, die britische Big Band of Boom, die Musikerinnen der Gruppe Pedair aus Wales oder Shemodzakhili aus Georgien. Auch Chicken Wire Empire, Mine oder Eda Díaz aus Kolumbien und viele andere begeisterten das Publikum. Dazu gab es wie immer viel spannende Straßenmusik, das Kinderfest, die Instrumentenbaustraße sowie zahlreiche bunte Stände von Kunsthandwerk über Spiele und Kleidung bis zu Kulinarischem jeglicher Art.
Auch der „Auftritt“ des folker am Festival war rundherum erfolgreich. Sowohl am Stand auf dem Marktplatz als auch beim „Talk mit Musik“-Format „Mike Kamp trifft …“ im Schminkkasten, auf der Studiobühne des örtlichen Theaters, herrschte reger Andrang. Im Mittelpunkt dabei vielfach das Titelthema der aktuellen Ausgabe #2.25, „Community Music“, wozu es nicht nur ein äußerst informatives öffentliches Gespräch mit der Harfenistin und Community Musician Charlotte Daun gab – eine von zwei Gastredakteurinnen des betreffenden Heftes und in Rudolstadt im Straßenmusikprogramm vertreten. Der folker präsentierte zudem zwei Workshops, in denen das Ganze praktisch in die Tat umgesetzt wurde: „Tune Learning“ mit Gregor Schulenburg und „Community Singing“ mit Marion Haak-Schulenburg (siehe auch Interview mit ihr hier). Beides unter riesigem Publikumszuspruch! Einen besseren Beweis für die enge Verbindung von Musizieren und Gemeinschaft konnte es kaum geben.
Mehr Rudolstadt-Festival gibt es in den beiden Heften, folker #3.25 und #4.25. Dort gehen wir explizit und ausführlich auf die zweite Auflage des Jugendfolkorchesters ein, berichten von einem Gesangsworkshop zu Liedern aus Mali mit Aquabella und stellen das lettische Frauenvolksliedensembla Saucejas näher vor. Auf www.folker.world erscheinen zudem in Kürze Liveberichte zum Songposium sowie zum Podiumsgespräch des Preises der deutschen Schallplattenkritik zum Thema „Neue Trends in der Folkmusik in Deutschland“. Das Festival durch die Linsen unserer folker-Fotografen betrachtet, werden wir ab etwa Anfang September in unseren Fotogalerien auf der Website präsentieren – sobald nach der Sommerpause alles Material gesichtet und die besten Momentaufnahmen ausgewählt sind.
Ach ja, Länderschwerpunkt des Festivals im kommenden Jahr ist übrigens Österreich.


























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