Der Sänger mit der samtigen Stimme begann in den Siebzigerjahren in Göttingen, wo der damalige Anglistik- und Germanistikstudent im legendären Liveclub Nörgelbuff mit Folk – speziell Irish Folk – in Berührung kam. „Diese filigrane, feinfühlige Art der Iren, die Lieder nicht einfach abzusingen, sondern regelrecht zu durchleben, hat mich von Anfang an ins Herz getroffen“, erinnert sich Peter Kerlin im folker-Interview.
Mit zwei weiteren Musikern gründete er das Trio Aimen & Friends (später umbenannt in Mackinaw). Kerlin ging eigene Wege und machte mit der Sängerin Ingrid Tomkowiak als Duo Aldaron weiter. In Goslar schließlich gründete er mit dem Sänger und Gitarristen Thomas Amthor das Duo Taters & Pie, das mit anglokeltischen Songs große Bekanntheit erlangte, viele Konzerte im In- und Ausland gab und vier Alben einspielte.
Als das Duo 1996 nach zwölf Jahren auseinanderging, machte Kerlin als Solokünstler mit Gitarre, Irish Bouzouki und Gesang mit eigenen Songs weiter. Es entstanden Lieder wie das melancholische „Calling Fiddler’s Green“, „The Shores Of Donegal“ oder das inzwischen zur Festivalhymne des Venner Folk Frühlings avancierte „The Place Where Music Lives“. Insgesamt sieben hochgelobte Alben hat Kerlin seitdem eingespielt, meist gemeinsam mit dem Celtic-Fingerstyle-Virtuosen Jens Kommnick an der Gitarre (das „Dreamteam der deutschen Celtic-Folk-Szene“, wie das Onlinemagazin FolkWorld titelte).
Im Kulturkraftwerk zu Goslar gab es am 31. August 2024 eine würdige Geburtstagssause mit einem dreieinhalbstündigen Konzert, zu dem Kerlin jede Menge befreundeter Musiker und Musikerinnen eingeladen hatte, darunter das Trio Iontach, der Cellist Peter Köhler und die Sängerin Romina Fröhlich.
Der folker gratuliert aufs Herzlichste zum Siebzigsten. Bleib gesund Peter und gönne uns noch viele wunderbare Songs mit samtener Stimme zu virtuosem Bouzoukispiel.
Foto: Doris Joosten
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