In vierzig Berufsjahren als Musikjournalist sammelt sich so einiges an. Dem im thüringischen Eisenach ansässigen Musikarchiv der Lippmann+Rau-Stiftung überlässt der Radiomoderator, Autor und langjährige folker-Chefredakteur Michael Kleff seine umfangreiche Sammlung. Bei einem Besuch in Eisenach übergab der abwechselnd in New York und Bonn lebende Journalist kürzlich bereits eine Festplatte mit 1,2 Terabyte digitaler Daten. Darauf befinden sich über vierhundert von Kleff seit Mitte der Achtzigerjahre geführte Interviews mit Künstlerinnen und Künstlern aus der Folkszene, die ergänzt werden durch Radiosendungen (für den WDR und den Deutschlandfunk), Mitschnitte von Konzerten und Fotos. Mit der Übergabe seiner Sammlung sieht Michael Kleff eine Phase seines Lebens abgeschlossen. „Zweieinhalb Jahren lang habe ich die vielen auf Kassetten gespeicherten Mitschnitte … digitalisiert. Jetzt sollen meine Sachen auch für andere Kollegen zugänglich sein.“
Über die perfekt archivierten Daten freut sich Richard Limbert, Archivar des Lippmann+Rau-Musikarchivs. „Das spart uns eine Menge Arbeit!“ Künftig soll eine Computer-Workstation Journalistinnen, Journalisten und Forschenden Zugriff auf Kleffs Archiv ermöglichen. 36 Archivkisten mit weiterem, analogem Recherchematerial, Originaldokumenten, Fotos und Plakaten warten zu Hause in Mount Kisco, New York, auf den Abtransport nach Eisenach. Sobald Kleffs Sammlung in das L+R-Archiv integriert ist, möchte Reinhard Lorenz, Vorstand der L+R-Stiftung, den Prozess mit einer wissenschaftlichen Tagung abschließen.
Foto (Anna Canoni): Michael Kleff inmitten seiner Sammlung
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