In der angesagten Metropole reifte Jessie Monk im Schatten der Pandemie zu einer neuen vielversprechenden Stimme des Folk heran.
Text: Erik Prochnow
Sie ist eine Reisende. In der Welt und in den Künsten, immer auf der Suche nach dem Mysterium des Lebens und der Musik. Seit fünf Jahren wirkt die australische Musikerin bereits in Berlin. Doch erst im vergangenen Jahr erschien ihr Debütalbum Continually Becoming. Es ist dabei vor allem ihre Stimme, die nicht mehr loslässt. Obwohl man unweigerlich an Joni Michtell, Ani DiFranco oder auch Joan Baez erinnert wird, strahlt Jessie Monk einen ganz eigenen hellen Klang aus. Ihre Songs über das Erwachsenwerden sprühen vor Lebenslust und Nachdenklichkeit und vereinen spielerisch Elemente von Indie, Folk oder auch Jazz mit großer Intensität und Leichtigkeit.
Monk fühlte sich schon als Jugendliche zur Chormusik und dem Theater hingezogen. „Mit fünfzehn bekam ich zu Weihnachten das Album Blue von Joni Mitchell, und das hat mich umgehauen“, blickt die heute 27-Jährige zurück. Von da an stürzte sie sich in die Musik der Sechziger und Siebziger, entdeckte David Bowie. „Ich war ein großer Fan“, sagt sie. Von der Violine, die sie als Kind lernte, wechselte sie zu Gitarre und Klavier. Es war daher eine logische Konsequenz, dass sie an der Universität von Melbourne Tanz und klassischen Gesang studierte. Hier fand sie nicht nur ihre eigene Stimme, sondern auch ihren ganz eigenen Stil. Von beiden wird in Zukunft noch viel zu hören sein. „Der klassische Gesang hat meine Richtung verändert. Alles, was ich dort gelernt habe, war ein gutes Training, um meine eigenen Songs zu entwickeln“, beschreibt die Musikerin den Beginn ihrer Musikkarriere.
Continually Becoming (popup-records, 2023)
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