Auch im dreißigsten Jahr sprudeln sie nur so vor Energie und Kreativität. Die Weltmusikformation aus Berlin hat ein Album vorgelegt, das die Lebensfreude feiert trotz einer zunehmend unsicheren Welt, in der die alten Rezepte nicht mehr zu greifen scheinen. „Wir dürfen den Mut nicht verlieren, sondern wir müssen und wollen mit Widersprüchen leben lernen und trotzdem rausgehen in die Welt und an ihr teilhaben“, sagt Christopher Blenkinsop, einer der führenden Köpfe des Ensembles. Und wie die nach der Pandemie auf einigen Positionen neu formierte zehnköpfige Band in die Welt tritt. Die Hippies brillieren auf jedem Instrument, dass sie zu fassen kriegen können, ob Gitarre, Banjo, Ukulele, Bläser, Geigen, Klarinetten, Querflöte, Akkordeon oder Bass. Da wechseln Gitarrenfolk mit französischem Chanson, Balkanklänge mit Tango oder Liedermachersongs mit amerikanischem Walzer. Allen Stücken gemeinsam ist die Aufbruchstimmung, die sie verbreiten, wie etwa in dem swingenden „Fahnen und Parolen“ oder dem groovigen Titelsong. Besonders gelungen ist auch ihre lässige Coverversion des Kraftwerk-Hits „Das Model“. Die Welt braucht viel mehr als nur 17 exzellente Hippies. Denn mit dieser Musik kann man gar nicht anders, als gute Laune zu haben.
Erik Prochnow
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