Sargal, das Wort „danken“ auf Wolof, bildet den thematischen Kern des Albums. Jeder Titel ist ein aufrichtiger Ausdruck der Dankbarkeit gegenüber der Familie, der Tradition und dem kollektiven menschlichen Geist. Die warme, transparente Klangfarbe von Volker Goetzes Trompete verbindet sich auf eindrucksvolle Weise mit der Kora von Ali Boulo Santo Cissoko. Beide Instrumente harmonieren nicht nur perfekt, sondern ergänzen sich auch klanglich auf faszinierende Weise. Volker Goetze hat mit dem senegalesischen Koravirtuosen Ablaye Cissoko schon mehrere Jazz-Duo-Alben eingespielt. Nun ehrt er hier mit dessen Bruder Ali Boulo Santo Cissoko das Erbe ihrer Vorfahren und öffnet gleichzeitig Türen für zukünftige Generationen. Ali Boulo Santo erfindet einzigartige Stimmungen, da seine harmonische Vorstellungskraft weit über die traditionellen Grenzen der 21 Saiten der Kora hinausgeht: Westafrika und Jazz, Kora und Trompete, Erinnerung und Gegenwart. Ein feinsinniger Dialog, der überzeugt. Bei einigen Stücken trägt der legendäre Percussionist Mino Cinélu durch seine rhythmische Brillanz und globale Erfahrung zu einem noch frischeren Klang bei. Ein ruhiges, tief empfundenes Werk. Musik, die berührt.

Christoph Schumacher