Acht Musikschaffende aus Belgien zwischen weltmusikalischer Klangreise und jazzigen Improvisationen. Allein von der Besetzung und den Instrumenten her geht die Reise vom Orient nach Japan, Europa und Afrika. Interessant auch, dass der Leiter und Percussionist der Truppe, Simon Leleux, den Percussionaspekt nicht in den Mittelpunkt stellt. Vielmehr erinnert die Musik des Kollektivs an Bands wie Oregon oder Between. „Klangbrücken entwickeln“ nennt die Gruppe ihre Vorgehensweise. Es werden sich die Bälle zugespielt und es wird jedem Mitglied Gelegenheit gegeben, seine Stimmung und Idee einzubringen. Dadurch kommt ein enormer Abwechslungsreichtum in die Kompositionen. Was rhythmisch anfängt, kann durchaus meditativ enden. Was sich nach traditioneller Rhythmik anhört, kann sich zu Anklängen der Minimal Music entwickeln, schließt aber Gesang nicht aus. Die japanische Koto trifft hier auf die afrikanische Kora, die iranische Setar auf das Piano, den Bass oder die Flöte der westlichen Musik. Die Stücke wirken durchdacht, man hört einander zu; hier gibt es keine Beliebigkeit oder überlange Jamsessionatmosphäre, weil die Beteiligten wohl auch wissen, wann man jeweils anderen die Führung überlässt.
Hans-Jürgen Lenhart
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