Das ist ja interessant! Das englische Quartett Banter ist dieses Jahr auf dem Rudolstadt-Festival zu erleben, Kategorie „Mitmachtanz“ (plus in der Musiktalkshow im Schminkkasten). Hört man sich jedoch das neue, vierte Album der Gruppe an, dann klingt das doch sehr nach einer Konzertband mit vielen tollen Liedern. Obwohl die drei traditionellen Instrumentals deutlich zeigen, dass die Band in der Nachfolge des britischen Folkrocks steht und jedes Publikum zum Tanzen bringen kann. Nina Zella ist mit Keyboards und Leadgesang zentral für den Sound. Mehrfach verfolgt sie ein ungewöhnliches Konzept: Sie nimmt traditionelle Texte, versieht sie mit neuen Melodien, und speziell, wenn es in die Folkpoprichtung geht, passt ihre Stimme mindestens hundertprozentig. Simon Care (Melodeon, Konzertina) ist mit seiner mehr als dreißigjährigen Bühnenerfahrung sozusagen der Elder Statesman, obwohl Mark Jolley (Bass, Fiddle, Gitarre) ihm an Erfahrung in nichts nachsteht. Tim Walker ist für die Percussion zuständig, aber wenn er obendrein zum Beispiel die Trompete auspackt, bekommt die Musik eine zusätzliche, manchmal jazzige Dimension. Fazit: Tanzen oder zuhören, Banter enttäuschen ganz gewiss nicht!
Mike Kamp
0 Kommentare