Christensen & Kanne Folkband sind die wohl ziemlich dienstälteste dänische Gruppe, die anderen Mitglieder heißen Andersen und Pettersson, und die vier kokettieren gern mit ihrem Gesamtalter. Sie bringen es allerdings nicht auf dreihundert Jahre insgesamt, ein jüngerer Spund verdirbt alles. Die Musik verdirbt er nicht! Das Quartett spielt insgesamt 49 Saiten, verteilt auf 8 Instrumente, weitere Zahlen nennen sie aber nicht. Christensen und Co. haben mehrere Jahre an diesem Album gearbeitet, einige Stücke haben sie auch schon als Singles veröffentlicht. Das wurde skandalöserweise hierzulande nicht zur Kenntnis genommen, aber der Hörgenuss kann jetzt nachgeholt werden. Sie singen auf Dänisch und Englisch, und anders als viele, die unbedingt auf Englisch singen wollen, haben sie auch keine Probleme mit der Aussprache. Einige Lieder haben sie selbst geschrieben, aber sie haben auch Traditionals im Repertoire. Zum Ohrwurm wird der Shanty „Leave Her, Johnny, Leave Her“, der bei Christensen & Kanne wunderbar sanft und melancholisch ausfällt. Andere Lieder stammen von John Prine, (dem) Johnny McEvoy und sogar vom irischen Altmeister der Salonballade, Percy French.
Gabriele Haefs
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