Die vierte Veröffentlichung des „Welt-Violinen-Projektes“ des französischen Akustikgitarristen Mathias Duplessy. Seit dem ersten Album von 2010 hat sich der Kreis von drei auf fünf Streicher erweitert: eine chinesische Erhu, eine mongolische Pferdekopfgeige, eine orientalische Violine, die indische Sarangi und die schwedische Nyckelharpa – was für ein Ensemble! Dazu Duplessy selbst an verschiedenen Gitarren und der Kubaner Damian Nueva am Kontrabass. Alle Meister ihres Faches, hier aufs Schönste vereint in einem multilingualen Kontext, der mehr bietet als die Summe seiner Einzelstimmen. Rasante, beherzte Jagden durch imaginäre Steppenlandschaften, sehnsuchtsvolle, lyrische Stimmungen, die im märchenhaften Irgendwo verortet sind und herrliche Melodien, die man lauthals mitsingen möchte. Am Erstaunlichsten ist vielleicht, wie sensationell elegant sich diese verschiedenen „Violinen“ mischen, ohne dass ihre jeweiligen Eigenheiten verloren gingen. Und als wäre das alles noch nicht bunt genug, gibt es als wunderbare Zutat noch mongolischen Untertongesang und einen Pianoeinsatz von Duplessy-Sprössling Rehann am Piano. Ein vitales musikalisches Event, das ungeheuer viel Hörfreude garantiert. Dringende Empfehlung!
Rolf Beydemüller
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