Die irische Flötistin und Sängerin Nuala Kennedy nahm auf der autofreien griechischen Insel Hydra dieses im besten Sinne „unhurried“ klingende Album auf, zusammen mit ihrem in New York lebenden Landsmann Eamon O’Leary, einem ihrer Kollaboratoren aus dem elektrisierenden Ensemble The Alt, mit dem sie zuvor stark punkten konnte. Virtuose Flötenpassagen gepaart mit O’Learys Begleitung auf Gitarre und Bouzouki sorgen für ein intimes Klangerlebnis, das durch einige illustre Gäste wie Liz Knowles (Fiddle) oder Cathal McConnell (Gesang) unterstützt wird. Kennedys eigenwilliges, sehr durchsetzungsfähiges Stimmtimbre und O’Learys sonorer, wohlklingender Gesang finden mühelos zueinander mit einem Repertoire, in welchem traditionelles und neues aus verschiedensten Quellen – gut dokumentiert in den Liner Notes – mit irischen und auch bretonischen Tunes verwoben wird. Eine ausgezeichnete Aufnahmetechnik und gekonnter Umgang mit Raum und Hall tun ihr Übriges für den Wohlklang dieses Albums. Im Grunde genommen handelt es sich um eine Fortsetzung des The-Alt-Konzepts – leider ohne John Doyle, dessen Fehlen sich dann auch in einer kleinen Einbuße an Inspiration bemerkbar macht. Dennoch: Extremely well done, Nuala & Eamon!

Johannes Schiefner