Nach Hause kommen. Zu Hause sein. Alle sieben Lieder auf diesem Album enthalten das Wort „home“. Das zeigt schon: Die Schwedin nimmt Songwriting ernst, achtet auf die richtigen Worte und Töne. In den fünf eigenen Liedern. Aber auch in den beiden Coversongs: „Forgiveness“ von Patty Griffin und „Get Out Of This House“ von Shawn Colvin. Eva Hillereds zehntes Album hat durchaus einen Hang zum Dramatischen, Schweren und Dunklen, aber ohne in die Untiefen der Depression abzurutschen. Sie spielt eben Lieder, die sich viel Zeit nehmen, die Fensterläden öffnen, durch die man auf die Weite des Meeres blickt, die Weite eines Sternenhimmels, die Weite eines noch nicht zu Ende gelebten Lebens. Mittendrin platziert sie denn auch ihre positive Botschaft: „Don’t limit your self, open it up.“ Wer lernen will, wie das mit dem Liedermachen nach der Hillered-Methode geht, kann sich ihr Lehrbuch kaufen, online zu einer ihrer Songwritingklassen einschreiben bei der von ihr gegründeten Sångskolan (sangskolan.com) oder auch in Präsenz an einem Workshop teilnehmen, etwa auf Kreta mit dem deutschen Kollegen Robert Carl Blank.

Martin Wimmer