Smithsonian Folkways ist das gemeinnützige Plattenlabel des Nationalmuseums der Vereinigten Staaten. Es widmet sich der kulturellen Vielfalt und des besseren Verständnisses zwischen den Völkern durch Dokumentation und Verbreitung von Klängen. Mit diesem Album bietet es einem engagierten, zeitgenössischen Folkduo ein Forum für ihre mythische Geschichte mit ökologischem Kern. In seinem politischen Statement konfrontiert es das Publikum mit steigenden Gezeiten, massiven Dürren und dem Anschein einer Revolte inmitten der Gleichgültigkeit der Welt. Die Kollaboration von Jake Blount und Mali Obomsawin kreiert ein Remixalbum mit Zutaten aus Folk, Gospel, Country und Native American Musik. Elektronisch wummernder Drumcomputersound changiert von treibend-rhythmisch bis zu folkig-tänzelnd als Basis für Banjo, Fiedel, Spoken-Words-Passagen und Chorgesänge. Das Sounddesign der Produktion lässt ungehörte Klangwelten entstehen, denen man sich nicht entziehen kann. Im vierzigseitigen, englischen Booklet sind akribisch alle Quellen und Protagonisten genannt sowie Hintergründe zu den Songs notiert. Ein ungewöhnliches, innovatives und spannendes, aber leider mit knapp 37 Minuten viel zu kurzes Album.
Christoph Schumacher
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