Das zweite Album des Projektes der kongolesischen Formation Les Mamans Du Congo mit dem französischen Hip-Hop- und Electronic-Produzenten Robin Bastide überzeugt durch organische Hip-Hop-Beats gepaart mit traditionellen Gesangsrhythmen, die jetzt häufiger eine eigenständige treibende Kraft entwickeln, dem sich die elektronischen Klänge harmonisch unauffälliger anschmiegen. Dabei übernehmen sie zum größten Teil eine Begleitfunktion. Die Beats sind behutsam und immer den Groove unterstützend eingesetzt, klingen wie live mitmusiziert und gehen eine geradezu symbiotische Beziehung mit dem komplexen Rhythmus ein, den die fünf Sängerinnen aus Brazzaville teilweise mit Gabeln, Tellern und Trommelstöcken unkonventionell herstellen. Die Call-and-Response-Gesänge und die rhythmische Form der erzählten Geschichten aus dem Alltag kongolesischer Frauen kommen westlichen Arrangementmustern entgegen. Ein Wermutstropfen: Es ist hübsch, wenn das Digipack durch schöne Grafik besticht, schade aber, wenn kaum Informatives im Booklet zu finden ist. Was auf dem Debüt noch nach zwei Musikstilen klang, die sich aufeinander zu bewegen, ist hier nun zu einem überzeugenden, einzigartigen Bandsound verschmolzen.
Christoph Schumacher
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