Nach der sephardischen Musik im Herzen von Marokko, Griechenland und der Türkei erscheint mit Arandas En El Corazón De Bulgaria das vierte Album der fünfteiligen Serie über Länder, in denen die sephardische Liedkultur weitergepflegt wird. Nachdem die katholischen Machthaber den Juden 1492 klargemacht hatten, dass, wenn sie der Inquisition entgehen wollten, sie sofort auswandern oder konvertieren müssten, zogen viele ins Ottomanische Reich, wo sich manche in Bulgarien niederließen. Da das Land im Laufe der Jahrhunderte von verschiedensten Mächten regiert wurde, enthalten die Lieder auch türkische oder griechische Begriffe. Mit ihrer klaren, ausdrucksstarken Stimme führt die Valencianerin uns mit ihrer Begleitgruppe, die sie auf unterschiedlichsten historischen Instrumenten unterstützt, zurück in längst vergangene Zeiten. Im ausführlichen Beiheft finden sich Angaben über die Hintergründe der Lieder, deren Quellen, aber auch die Geschichte der sephardischen Auswanderung mit englischer Übersetzung. Arandas Werk erschließt die Coplas, Romanzen und Cantigas einem größeren Publikum und hilft, sie vor dem Vergessen zu retten. Geschichte kann spannend und auch sehr sinnlich sein.
Martin Steiner






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