Die Apulierin ist eine der musikalisch abenteuerlichsten Musikerinnen der Region. Von 2001 bis 2015 war sie Leadsängerin des Canzoniere Grecanico Salentino. Daneben sang sie mit Bobby McFerrin am Bari Jazz Festival. Danach entstanden zwei wunderschöne Alben mit dem albanischen Cellisten Redi Hasa. Mit Onde geht die Salentinerin mit ihren teils selbst geschriebenen Liedern einen großen Schritt in eine neue Richtung. „La Furtuna“, das erste Stück, eröffnet Ernesto Nobili mit Streichertönen auf seiner elektrischen Gitarre. Dann setzen Maria Mazzottas klagende Stimme und perkussive Töne ein, kurz darauf heult Nobilis Elektrische auf und Drummer Cristiano della Monica lässt es krachen. Die Mischung aus Folk und ekstatischem Postrock passt zu den Gefühlsstürmen der Sängerin. „Lass mich gehen, beschmutz mich nicht. Wenn ich falle, stehe ich wieder auf“, schreit sie in „Canto E Sogno“ ihren Liebsten an. Das ist Pizzica-Rock der Jetztzeit, keine verklärte Tradition. Daneben bleibt aber auch Platz für ruhige Töne. In Traditionals wie „Damme La Manu“ beweist Mazzotta mit vulnerabler Stimme, welch vielseitige Sängerin sie ist. So hat die Pizzica noch kaum getönt.
Martin Steiner
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