Monobo Son? Jo, wos hoast’n des scho wieder? Im Merkur hieß es 2021: „Ein komischer Name – den man sich merken muss.“ Die CD einlegend empfängt einen ein satter, voller, vielstimmiger, rhythmischer Sound aus Posaune, Tuba, sonstigem Brass, Saxofon, Klarinette, Schlagzeug, Percussion, Querflöte und Gitarre, wobei vor allem die Blechblasinstrumente hervorstechen. Mehr im Hintergrund taucht dann ein männlicher Gesang auf, der sich lautstärkenmäßig sehr zurückhält, aber dennoch als Bairisch und nicht etwa Spanisch – wie man von der Musik her ebenfalls erwarten könnte – erkennbar ist. Spanische Elemente kommen trotzdem auch vor. Son ist ja bekanntlich ein kubanischer Musikstil, und hier klingt auch vieles lateinamerikanisch, aber dann doch auch alpenländisch. Mithilfe des Beiheftes entschlüsseln sich die Texte: Es geht um Lebenswege, wie sie sind und wie sie sein könnten, um Umwege, Sackgassen, Umkehrwünsche, um die Sehnsucht nach dem Meer oder den Bergen, und das alles im flotten Rhythmus der Brassband, alles leicht dahingesungen, sodass die Schwere der Themen davonzuschweben scheint und gute Laune sich Platz verschafft. Liest man einen der Namen dieser schon seit 2011 bestehenden Combo, nämlich Manuel Winbeck, und weiß, dass dieser auch bei LaBrassBanda spielt, dann weiß man, wie der Hase läuft.
Michael A. Schmiedel
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