Der ehemalige Gitarrist in der Band von John Mayall und Canned Heat ist auch im Alter von 72 Jahren auf den (Bluesrock-)Bühnen dieser Welt zu finden. Mit seinem neuen Album verarbeitet Walter Trout seine Sicht auf die soziokulturellen Umwälzungen, die zurzeit in vielen Teilen der Welt stattfinden, richtet zugleich auch den Blick in sein Inneres, das durch viele Höhen und Tiefen und diverse harte Schicksalsschläge gezeichnet ist. Passend dazu der Titeltrack, auf dem sich die atemberaubende Beth Hart mit ihm die Gesangsparts teilt – zwei gepeinigte Seelen, die sich bei aller Bitterkeit weigern, daran zu zerbrechen. Ein weiterer Höhepunkt ist das Stück „Bleed“, ein vorwärtstreibender Boogie in bester Canned-Heat-Manier. Will Wilde an der Mundharmonika peitscht hier Trout und Band geradezu nach vorne. Einen Gang zurück geht es mit dem melodischen „Talkin To Myself“, bei dem Trout eine elektrische Sitar spielt. Für Abwechslung ist also gesorgt, und sehr schön reihen sich rockige an relaxte, rotzige an versöhnliche Songs aneinander. Dazu Walter Trouts Gitarrenspiel, das bei allem Rock, aller Geschwindigkeit und allem „Schmutz“ stets eine schöne melodische Linie zeichnet.
Achim Hennes
0 Kommentare