Beirut ist das Projekt von Zach Condon, der sich nach vier Jahren eher unfreiwilliger Pause mit dem Album Hadsel zurückmeldet. Die zwölf neuen Stücke sind auf der nor-norwegischen Insel Hadsel entstanden, auf die Condon sich nach einer hartnäckigen Halserkrankung und daraus resultierenden Selbstzweifeln und Zukunftsängsten zurückgezogen hat. Dort wurde ihm die Hadselkirke, die örtliche Kirche, gezeigt, in der sich auch eine Kirchenorgel befand, auf der Condon spielen und komponieren durfte. Dementsprechend ist das Instrument auch die verbindende Konstante auf dem neuen Beirut-Album, das zwölf neue Songs umfasst, deren Grundlagen in der norwegischen Kirche aus dem 19. Jahrhundert entstanden sind und später in Berlin vollendet wurden. Die wenigen Stunden Sonnenlicht pro Tag mögen die Stimmung von Stücken wie „Arctic Forest“ oder „Baion“ beeinflusst haben, aber es ist auch ein durchgehend positives Album geworden, dessen Charme man sich kaum zu entziehen vermag und das sich wunderbar in den sehr vielfältigen Beirut-Kosmos einfügt, den Condon seit seinem vierzehnten Lebensjahr zu erschaffen begonnen hat.
Wolfgang Weitzdörfer
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