Ihre luzide Eingebung vor fünf Jahren hat ihr gutgetan. Seitdem hat sich die in Berlin lebende Songwriterin von ihrem englischsprachigen Projekt Lucid gelöst und komponiert ausschließlich in ihrer Muttersprache. Mit dem ersten Album unter ihrem richtigen Namen beweist sie ihre große Stärke, leichte poetische Songs mit Tiefgang zu schreiben. Ihre neun Lieder sind eine Liebeserklärung an das Leben, an Veränderung, Aufbruch und Reflexion. Mit ihrem warmen Gesang klingt sie ein wenig wie Suzanne Vega, in deren Vorprogramm sie schon einmal auftrat. Genauso wie die US-Ikone bewegt sich Fink fließend zwischen Folk, Jazz und Pop. Die hoffnungsfrohe Atmosphäre des Albums wird vor allem durch die gefühlvollen Arrangements hervorgehoben. Akustik- und E-Gitarrenpickings verweben sich mit Klavier- oder Wurlitzer-Piano-Akzenten. Zudem verzieren Cello oder Flügelhorn Finks sanfte Stimme, die mal kraftvoll, mal flüsternd von ihren Lebenserfahrungen erzählt. Berührende Balladen einer vielversprechenden deutschen Liedermacherin, von der man gerne mehr hören möchte.
Erik Prochnow
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