Der Titelfrage und den Statements der Beteiligten im reichhaltig bebilderten Booklet ist zu entnehmen, dass es während der Zusammenarbeit so manche Schwierigkeiten im Verstehen nicht nur der Zählzeiten gegeben hat. Für alle, die mitmachten, war dieses Weltmusikabenteuer eine sehr große Herausforderung, und so finden die unterschiedlichen, kulturell gewachsenen Ideale auch klanglich ihren Ausdruck. Alles entstand im Kollektiv ohne Anführende, viele Sprachen wurden in der Band gesprochen, aber von den meisten Mitspielenden nur eine. Das Album ist eine Zusammenarbeit elf kongolesischer Musiker und Musikerinnen der Bands Konono No.1 und Kasai Allstars sowie acht westlichen Avant-Rock-Musikern und -Musikerinnen. Alles in allem waren das zehnmal Leadgesang, fünfmal Gitarre, dreimal Likembe, fünfmal Percussion, zweimal Bass und dreimal Schlagzeug. Über zehn Jahre und vier Kontinente hinweg kombinierten sie die traditionelle elektrifizierte Musik aus dem Kongo mit experimentellen Rockstilen aus dem Westen. Das vorliegende Album besteht aus Mitschnitten der Konzerttournee dieser Gruppe, die dekonstruiert und neu zusammengesetzt wurden, sowie im Studio entstandenen Aufnahmen. Nicht von dieser Welt – aushalten und genießen. There is no „One“!
Christoph Schumacher
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