Die Münchener (zwei Flamencogitarren, Bass, Percussion) zählen Flamenco und die Musik Südamerikas sowie Kubas zu ihrem „Kerngeschäft“. Vor allem ersterer sowie ein unverortbarer „Süd“-Sound dominieren das Album. Die internationale Gästeliste ist diesmal noch länger als bei den beiden Vorgängern. Ohröffnender Opener ist ein flamencojazziges Stück von Gitarrist (des weiteren Lautenist und Percussionist) Lori Lorenzen. Er ist auch der Mann hinter dem Jazz-World-Label der Band (sowie anderer). In diesem Stück und noch zwei Eigenkompositionen ist auch der markant-markige E-Bass von Carlos Benavent zu hören. Der Barceloner, Ex-Kollege von Paco de Lucía, ist einer der wichtigsten Wegbereiter von Flamenco Nuevo und Flamenco Jazz. Zu den Fremdkompositionen gehört neben Al Di Meolas „Milonga Noctiva“ die viel interpretierte „Tonada De La Luna Llena“. Die bekommt hier – nicht nur durch die hervorragende Flamencosängerin Carmen Linares – eine besondere, eigene Anmutung. Jazzklassischer wird es mal kurz zwischendurch mit der Wahl-Münchener Jazzsängerin aus Vancouver, Nina Michelle. So schön wie dringend: das instrumentale und doch explizite Friedensbekenntnis „Paz“.
Katrin Wilke
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