David Krakauer (cl, voc) muss kaum mehr vorgestellt werden, Klezmerenthusiasten kennen ihn längst als Mitglied der Klezmatics und von deren bahnbrechenden Album Rhythm and Jews aus dem Jahr 1993. Dabei gilt Krakauer nicht nur als einer der innovativsten Klarinettisten, sondern erhielt auch bereits verschiedene Musikpreise in den Bereichen Klassik und Jazz. Seit 2015 arbeitet er mit Kathleen Tagg (p, keys, acc, cello) zusammen. Gemeinsam wollten sie in einer Welt mit „alarmierendem Anstieg von Hass und Intoleranz“ ein musikalisches Partyprojekt produzieren. Alte traditionelle jüdische Tanzmusik wurde in Zusammenarbeit mit Yoshie Fruchter (g, oud), Jerome Harris (b, voc), Sarah MK (voc) und Martin Shamanpoor (perc) komplett neu arrangiert, um als „offene Botschaft“ eine „gemeinsame Menschlichkeit“ zu vermitteln. Die durchweg in englischer Sprache vorgetragenen Songs sollen vermutlich in der Hauptsache ein amerikanisches Publikum ansprechen. Das sehr stylishe „Party“-Arrangement trifft sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Wer aber gerne zu moderner Musik tanzt, ist mit diesem Album gut bedient, wobei „Jammin’ With Socalled“, unter Mitwirkung von Josh Dolgin, hervorsticht.
Matti Goldschmidt
0 Kommentare