26 Jahre ist es inzwischen her, dass der Buena Vista Social Club seinen Welterfolg startete. Seitdem versucht man diese Goldgrube mit Unveröffentlichtem, Edelausgaben und Soloalben der Beteiligten am Leben zu erhalten. Gründungsmitglied, Sänger und Gitarrist Eliades Ochoa setzt diese Tradition nun mit einem Solowerk für unerschütterliche Dauerfans fort, auch wenn die Stimme schon etwas gebrochen wirkt. Er wollte immerhin etwas Neues bieten, lud Gäste wie Rubén Blades, die Indierockerin Joan As Police Woman oder Bluesharpspieler Charlie Musselwhite ein. Entscheidender sind aber die dezenten stilistischen Ausflüge mit Flamenco-, Tango- oder Boleroklängen oder wenn die Bläser etwas nach Ranchero wirken. Am besten kommt Ochoa in flotten Titeln wie „Anita Tun Tun“ rüber. Eine durchdachte Produktion mit zudem sehr persönlichen Texten des Musikers. Ihn werbemäßig gleich zum kubanischen Johnny Cash zu erheben, scheint jedoch arg weit hergeholt.
Hans-Jürgen Lenhart
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