Die Kraft der Verbundenheit
Diese Musik lässt einen nicht los. Intensive Klanggeschichten, die von Begegnungen in Persien, Nordafrika, Mitteleuropa und Skandinavien erzählen. Kompositionen, in denen die verschiedenen Stile etwa des Orients, des europäischen Folk oder der Klassik zwar zu erkennen sind, sie aber dennoch eine ganz neue musikalische Sprache sprechen und Horizonte des Unbekannten entfalten. Genau dafür hat sich Asita Hamidi zeitlebens eingesetzt. Die Schweizer Harfenistin mit iranischen Wurzeln begründete im Jahre 2009 mit ihrem Lebenspartner, dem schwedischen Bassisten Björn Meyer, das Projekt Garden of Silence. Alles begann damit, dass Hamidi aus einem Traum mit dem unwiderstehlichen Klang eines schwer zu beschreibenden Ensembles aufwachte. Drei Jahre machten sich die beiden Musikschaffenden dann in Schweden, im Iran, in Ägypten und in der Schweiz auf die Suche nach den einzigartigen Stimmen und Klängen von Künstlern und Künstlerinnen, die dem Traum Hamidis nahekommen konnten. Sie fanden sie, und die beiden verbanden deren Instrumente wie Bassmandola, Violine, Cello, armenischen Duduk, schwedische Nyckelharpa, Percussion und Gesang zu ergreifenden Kompositionen, die jegliche Grenzen überwinden und eine tiefe Verbundenheit der Musiker atmen. Kurz vor der Premiere der elf Stücke verstarb jedoch Hamidi an Krebs und Meyer legte das Projekt auf Eis. Zehn Jahre erklang keine Musik mehr aus dem gemeinsamen Garten. Dann besann sich der in der Schweiz lebende Musiker auf das Neubeleben der Stücke. Das ursprünglich sechsköpfige Ensemble vergrößerte sich auf neun Mitglieder. Die Instrumente wurden um Schlagzeug, Bassklarinette Sopransaxofon und weiblichen Gesang ergänzt. Nach der Bühnenpremiere 2022 erscheinen die berührenden, virtuosen und melodiösen Klangreisen jetzt erstmals auf Tonträger. Das Zusammenspiel ist in den Aufnahmen, in denen auch Hamidi selbst auf der Harfe zu hören ist, noch intensiver und dynamischer geworden. „Unsere Mission ist es, die immense Kraft zu zeigen, die entsteht, wenn wir gemeinsam etwas Sinnvolles schaffen, das größer ist als die Summe seiner Einzelteile“, beschreibt Meyer die Intention des Projekts. Besonders deutlich wird das in dem Titelstück „Neither You Nor I“, dessen Lyrik des persischen Dichters Omar Chayyām von der Erkenntnis handelt, dass wir Menschen nur flüchtige Erscheinungen sind. Wir Menschen mögen das sein, doch diese Musik wird weiter strahlen.
Foto: Promo






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