Die kalifornische Reggaeband hat seit Längerem den Reggae insofern weiterentwickelt wie sie ihn mit anderen Stilen wie Jazz und Rock verbindet. Gleichzeitig öffnet sie die Strukturen der Songs: Breaks, sich abwechselnde Vocals, wechselnde Tempi, gewagte bis schräge Jazzimprovisationen bis hin zu psychedelischen Momenten sind typisch für sie. Jedenfalls spielt diese Ausnahmeband nicht das, was alle machen, denn im Reggae gibt es schon recht viele ausgetretene Pfade. In jedem Stück wird experimentiert und komplex arrangiert. Da hört man in „Human Race“ sogar Cellisten oder in „Greed“ gesellt sich ein Walzertakt zur Reggaebasis. „Market Prize“ beginnt mit einem fast klassisch wirkenden Solopiano, dann startet ein hüpfender Rhythmus. Und „One Rock“ hat natürlich ein rockiges Gitarrensolo. Hier gibt es jedenfalls nicht den Effekt: Alles schon einmal gehört. Groundation haben zudem mit Sänger und Reggaeguru Harrison Stafford einen charismatischen Boss. Mit Israel Vibration, The Abyssinians und The Congos sind zudem echte Pioniere des Reggae dabei. One Rock ist ein Muss, nicht nur für Reggaefans.
Hans-Jürgen Lenhart
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