Ein Nachdenklicher, ein Suchender, ein Zweifelnder, aber kein Verzweifelnder, sondern ein Sich-Aufraffender ist Klaus Hoffmann auch auf seinem neuen Album Flügel. Sehr melancholische Songs, die Fragen an sich selbst stellen und zugleich die Gewissheit vermitteln, dass alles weitergeht, ein neuer Morgen kommt, auch wenn die Zeiten nicht gerade strahlende Aufbruchszeiten sind. Wohin soll man gehen in dieser Zeit, die so schwer zu verstehen ist und in der ein Gott so weit weg ist, von rettenden Engeln kann man nur träumen. Da blickt einer zurück zu seinen Aufbrüchen, als er meinte den Himmel in der Hand zu haben, und auch nach vorne mit der Frage, was zu tun bleibt mit dem Rest seiner Zeit. Aber da kommt auch wieder, aller Fragerei zum Trotz, der nächste Sommer, wo er bereit ist zur großen Fahrt mit Freunden, mit Wein und Liedern und neuer, alter Sehnsucht. Nach der Coronapause wieder ein stimmungsvolles Album des Liedermachers zum Eintauchen, voller Atmosphäre, zum Sich-treiben-Lassen. Klaus Hoffmann an der Gitarre wird musikalisch unterstützt von seinem Pianisten Hans-Wolfgang Bleich, mit dem er schon seit Jahren zusammenarbeitet, und einer kleinen Gruppe Musikern an Gitarre, Bass und Drums.
Rainer Katlewski
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