Dem in Brüssel beheimateten Trio ist ein wundervolles, zu Herzen gehendes Album gelungen. Es ist zugleich sanft, rau, poetisch, politisch, selbstironisch, nachdenklich, und es überrascht mit immer neuen Wendungen, ein Fest der Vielfalt der Musik in dessen Mittelpunkt immer der fantastische Harmoniegesang der drei Musikerinnen steht. Ihre elf Kompositionen über die Fallstricke der Menschheit sind genauso vielseitig und energiegeladen wie die Künstlerinnen selbst. Gitarristin Amber in’t Veld wuchs in Spanien auf. Die Aktivistin engagiert sich neben der Musik mit einer eigenen Organisation für Jugendliche und baut ein eigenes Haus. Sura Solomon entstammt einer jüdischen Familie und hat in den USA, Palästina, Israel und den Niederlanden gelebt. Sie steuert die autodidaktisch erlernten Klänge von Akkordeon, Ukulele und Piano bei. Marieke Werner schließlich ist Theaterregisseurin und sorgt mit ihrer Klarinette für die dritte Stimme im Ensemble. Ihre gemeinsame Musik ist zeitlos und grenzüberschreitend. Das Trio vereint nicht nur verschiedene Traditionen wie Blues, Flamenco, Klezmer oder französisches Chanson. Es wechselt auch gekonnt zwischen den verschiedenen Sprachen – und das gemäß ihres Albumtitels völlig aus dem Nichts.
Erik Prochnow
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