Die Reise geht weiter. Von der Auvergne nach Mississippi mit Muddy Gurdy 2017 und retour mit Homecoming 2020 geht es nun mit dem dritten Album nach Louisiana. Gilles Chabenat (elektroakustische Swamp-Drehleier), Tia Gouttebel (E-Gitarre, Gesang) sowie der neue Percussionist Fabry Bony (der dem im vergangenen Jahr verstorbenen Marco Glomeau folgt) sind mit drei Technikern in die Bayous gefahren, von Ort zu Ort gereist und haben mit ansässigen Musikschaffenden innerhalb nur einer Woche an ungewöhnlichen Orten ein außergewöhnliches Album eingespielt – quick, dirty, good. So trafen die Franzosen unter anderem auf die Broussard Sisters, die die Tradition des Jurégesangs pflegen, musizierten in New Orleans mit Big Chief Juan Pardo und luden mit Ruben Moreno einen der jüngeren Zydeco-Stars ein. Die Mixtur ist explosiv: Calypso, Cajun, Zydeco, New-Orleans-Funk, Gospel und sumpfiger Blues. Neben Gouttebels eigenen Songs hören wir neu aufgelegte Klassiker wie etwa Nina Simones „Plain Gold Ring“ oder die dampfende Muddy-Gurdy-Version des Hank-Williams-Heulers „Jambalaya“, bei dem Bobby Michot von den Frères Michot an der Fiddle und Chabenats Drehleier die Basis für den Gesang bilden, während die Drums einen treibenden Offbeat beisteuern. Fabelhaft. Möge die Reise lange weitergehen!
Ulrich Joosten
0 Kommentare