„Ihre Stimme hat die ganze Magie und Subtilität der Griots. Manchmal schneidet ihre Stimme wie eine Klinge, manchmal ist sie sanft wie die eines Kindes. Sie verbindet Kraft und Sanftheit.“ So wird die französische Schriftstellerin Maryse Condé im Booklet zitiert, und Rokia Koné wird ihrem Namen „Rose von Bamako“ mehr als gerecht. Ihre malische Band liefert Percussion, Backgroundvocals und typische modale Leadgitarrenparts. War Rokia Koné auf ihrem 2017er-Album Republique Amazone als Autorin und Sängerin Kernmitglied des westafrikanischen Kollektivs Les Amazones d’Afrique, so entstand Bamanan in Zusammenarbeit mit dem irischen Produzenten Garret „Jacknife“ Lee. Er fügte der Produktion Keyboards, Gitarren und Drumbeats hinzu und platzierte die Songs in einem weiträumigen digitalen Reich. Während der Coronapandemie wurde das Album schrittweise ohne ein einziges persönliches Treffen zusammengebaut. Sessions, die Koné und ihre Band 2016 und 2018 aufgenommen hatten – Gesang in Paris, Instrumente in Mali –, wurden an Lee geschickt, und im Jahr 2020 fügte er seine Instrumentalteile hinzu. Eine Real-World-Produktion, die leider nicht das Ergebnis eines harmonischen Wirkens in den Studios nahe London dokumentiert.
Christoph Schumacher
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