Kein „Gentle On My Mind“! Das nach „Yesterday“ im US-Radio am häufigsten gespielte Lied lässt Sam Bush in seinem Tribute aus. Wie die informativen Liner Notes darlegen, war die Songauswahl ganz von den persönlichen Vorlieben des Siebzigjährigen geprägt. Dazu passt, dass Bush alle Instrumente und den Gesang im Alleingang übernimmt. Ausnahme ist der Titelsong, eine mit Band eingespielte Hommage Bushs an seinen Freund und Mentor. Als Werk der Liebe ordnet der Gründer von New Grass Revival das Album selbst ein. Diese Verehrung zieht Hartford an. Bushs Werk muss sich daher einreihen in eine ganze Riege von Tributealben, von denen die bekanntesten Live From Mountain Stage (2004), Part Of Your History (2006) und On The Road (2020) sind und unter denen das von Bush nicht das abwechslungsreichste geworden ist. Dennoch ist alles willkommen, was das Interesse einmal mehr auf die Originale lenkt. Auf „In Tall Buildings“ zum Beispiel: ein selten wahres und trauriges Lied, das einen Angestellten auf dem Weg ins Büro auch heute noch arg ins Grübeln über den Sinn des Lebens bringt.
Martin Wimmer
0 Kommentare