1965 gründeten Ry Cooder und Taj Mahal gemeinsam die Band Rising Sons, die allerdings nur kurz bestand. Nach über einem halben Jahrhundert sind die beiden nun für eine Plattenaufnahme abermals zusammengekommen. Als Blaupause für die Produktion diente eine LP des Bluesduos Sonny Terry und Brownie McGhee mit dem Titel Get On Board von 1951. Daran knüpfen Taj Mahal und Ry Cooder an. Ihr Album Get On Board kommt einem Besuch in der alten Heimat des Blues gleich. Cooder lässt seine National-Steel-Gitarre wimmern und jaulen und huscht gewandt über das Griffbrett der Mandoline, während Taj Mahal auf dem Klavier kräftige Barrelhouse-Akkorde hämmert, wenn er nicht gerade die Mundharmonika japsen und keuchen lässt. Cooders Sohn Joachim akzentuiert mit delikatem Trommel- und Percussionspiel den Beat, während der rauchige Gesang der beiden Veteranen sowieso seinesgleichen sucht. Wenn es noch eines Beweises für ihre Extraklasse bedurft hätte, wäre er ihnen mit dieser Einspielung gelungen. Das Album zeigt die beiden als wahre Kenner und Könner des Blues.
Christoph Wagner
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