Teresa Bergman

33, Single & Broke (Jazzhaus Records)

12. August 2022

Lesezeit: < 1 Minute(n)

Sobald ihre Stimme ansetzt, entsteht Gänsehaut. Die in Neuseeland geborene Wahlberlinerin ist mit einer unglaublich kraftvollen und ausdrucksstarken Stimme gesegnet, der man sich einfach nicht entziehen kann. Aber es ist nicht nur ihr Gesang, der mitreißt. Es ist das, was sie in ihren Songs damit ausdrückt und was man unbedingt hören sollte. Auf ihrem dritten Album beschäftigt sich die Mitdreißigerin mit den Höhen und Tiefen des Frauseins. Schon der Albumtitel spiegelt mit der gleichzeitigen Anspielung auf das Musikgeschäft ihren Humor und ihr Talent für vieldeutige Texte. Während Bergman im Titelsong ihre Sehnsucht nach einer funktionierenden Partnerschaft mit einer Portion Ironie beschreibt, singt sie sich mit der zweiten Single „So Many Men“ ihren Datingfrust von der Seele. „Ich bin eine Gräberin, ich grabe mich durch die Scheiße, bis ich dein wahres Ich sehe.“ Sie findet deutliche Worte in der groovigen Jazzpopnummer. Musikalisch ist der Song allerdings eher die Ausnahme. Der größte Teil des Albums tobt sich in ruhigeren, mit großer Leichtigkeit arrangierten und vorgetragenen Jazzfolkstücken aus, die mit einer reichhaltigen Prise RnB gewürzt sind. Selten haben Songs über Einsamkeit, Enttäuschung, Ernüchterung, Hoffnung und mentale Gesundheit so viel Freude erzeugt. Fantastische Musik zum Wohlfühlen.

Erik Prochnow

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