Zwei große, seelenvolle Stimmen Spaniens taten sich für eine besondere poetisch-musikalische Nord-Süd-Allianz zusammen: Galicien und Andalusien. Heimaten und Referenzen der beiden Troubadoure wie auch der zwei Dichter, deren Werk und Esprit in dreizehn Songs verflochten wird: Rosalía de Castro, Galicierin wie Uxía Senlle – beide eher unter ihren Vornamen bekannt – und Federico García Lorca aus Granada, nicht weit von Ruibals Cádiz. Rosalía und Lorca strahlen bis heute mit ihrem stark mit Musik verbundenen Werk weit über ihre jeweiligen Heimatgrenzen hinaus aus. Kennenlernen konnten sie einander nicht. Der 1936 ermordete Lorca kam ein Jahr, nachdem die von ihm verehrte Dichterkollegin verstarb, zur Welt. Zärtlich, musikalisch gefühlvoll zwischen dem Norden und dem Süden vermittelnd, zelebriert man hier eine besondere Seelenverwandtschaft. Eingeleitet vom Titeltrack, der einzigen, auch textlich eigenen Komposition (Ruibal), folgen lauter neu von beiden vertonte Gedichte, vorneweg Lorcas auf Galicisch verfasstes „Seis Poemas Galegos“. Im flotten „Morenita“ werden Texte beider Dichter verkoppelt. Im kleinen, feinen, vor allem saitenlastigen Musikerverbund geht es auch mal gen Brasilien („Falares De Amor“).
Katrin Wilke
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