Abel Selaocoe lässt sich nicht auf ein Genre festlegen. Seine Suche nach Heimat führt ihn auf seinem Debüt vielmehr mühelos über alle Stilgrenzen hinweg zu einem großen Klangkosmos. Der vielseitige Musiker kombiniert Cellosuiten mit eigenen, an seine südafrikanische Heimat angelehnten Stücken. Dem Titel gemäß nimmt er mit auf die Suche nach einem Zufluchtsort, nach Geborgenheit und Harmonie. Diese strahlt seine berührende Musik auch durch eine sehr persönliche Auswahl an Begleitenden aus. Percussionisten aus Westafrika musizieren neben Streichern und Streicherinnen aus seiner Wahlheimat England. Selaocoe erschafft seine eigenen Klangvorstellungen durch afrikanisch anmutende Spieltechniken auf dem Cello und seine kraftvolle Stimme, die manchmal im Kehlgesang an mongolische Obertongesänge erinnert. Seine Improvisationen und sehr persönlichen Interpretationen fließen unter anderem in Kompositionen von Bach und Platti ein. Im Mittelpunkt des Albums steht jedoch immer das universelle Bedürfnis nach einem Ort, der gründet und Kraft schenkt. Selaocoe ist in seiner eigenen Klangwelt zu Hause. Auf die Frage „Wo ist Zuflucht?“ werden keine Antworten gegeben, sondern Denkanstöße. Ein spirituelles Werk mit Tiefgang.
Christoph Schumacher
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