Das dezent futuristisch anmutende Cover täuscht: Es ist ganz klar keltisch beeinflusste Musik, die das 2019 gegründete Trio auf seinem Zweitling präsentiert. Meist selbst geschrieben von dem Amerikaner Tom Gammons (Gitarre, Bass, Maultrommel), Karson McKeown aus Ontario (Fiddle) oder der Dame Tuli Porcher aus British Columbia (5-String-Fiddle, Cello, Stomp). Beheimatet jedoch sind die drei in Charlottetown auf Prince Edward Island, der kleinsten und per Kopf sicherlich kreativsten Provinz Kanadas. Ohne Zweifel sind hier Könner am Werk. Wie bereits gesagt, fußt die Musik in den Traditionen Irlands und Schottlands oder anderer Gegenden Europas, vermischt mit zeitgemäßen Elementen sowie vertrackten Arrangements, ungewohnten Beats und überraschenden Breaks. Das Resultat ist hervorragende Instrumentalmusik, und das ist, wenn man so will, auch der einzige Nachteil des Albums – keine Songs, die zusätzliches Profil geben könnten. Damit stehen Inn Echo in direkter Konkurrenz mit den unzähligen europäischen keltisch inspirierten Instrumentalbands. Es ist zu hoffen, dass sie weiter an einem eigenständigen Sound arbeiten, sodass man bald sagen kann: Das klingt nicht keltisch, das klingt wie Inn Echo.
Mike Kamp
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