Fidra ist keine Band, sondern ein Projekt um den Singer/Songwriter Craig Salter aus dem schottischen Küstenort Leith bei Edinburgh. Er sucht sich für seine Arbeiten die jeweils passenden Musiker und Musikerinnen zusammen, und für dieses leicht maritim angehauchte erste richtige Album hat er einen guten Griff getan. Alle acht, die hier mit ihm kollaborieren, sind top, von Fiddle über Gitarre und Piano bis Percussion. Passend erklingt am Anfang Wellengeräusch, und dann sind es der intensive Gesang von Salter sowie der enge, weibliche Harmoniegesang, die sofort gefangen nehmen. Schottischer Folk mit einer starken Indiekomponente, und das sind unter anderem die Vorbilder: Karine Polwart, Kris Drever, King Creosote, Neil Young. Salter singt und schreibt über die schottische Gesellschaft und die sich ewig ändernde Küstenlandschaft. Die erste Singleauskopplung war jedoch „None Left For Sorrow“ über die Hilfslosigkeit, die einen überkommt, wenn man das Leid des palästinensischen Volkes sieht. Das ist gute Musik mit einer starken sozialen Komponente, wobei es Salter wichtig ist, Genregrenzen zu sprengen. Das ist ihm überzeugend gelungen, ein toller erster Wurf.
Mike Kamp
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