Sie gelten als die Initiatoren des Folkrevivals in der DDR und haben die Ostfolkszene entscheidend mitgeprägt. Anfang 2026 feiern die Folkländer ihr fünfzigjähriges Bandjubiläum und blicken dabei auf eine äußerst wechselvolle Geschichte zurück.

Alles begann mit einer Probe am 13. Januar 1976 im Grafikkeller der namhaften Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Zunächst spielten die jungen Leute um Jürgen Wolff, Wolfgang Leyn und Gabi Lattke Irish Folk, aber schnell entdeckte man das deutschsprachige Volkslied mit seinen derben und kritischen Texten für sich. Man organisierte Folkwerkstätten, forschte in Archiven und gab Liederhefte heraus. Wichtige Mitglieder wurden Ulrich Doberenz, Manfred „Manne“ Wagenbreth, Peter Uhlmann, Erik Kross, Ulrike Triebel. Es erschienen Amiga-Platten und ab 1980 wurde auch zum Mitmachvolkstanz gespielt.

Die von den Folkländern mitorganisierten zentralen DDR-Folkwerkstätten stellten den Höhepunkt der Szene dar, nicht nur wegen der verbotenen Folkoper Die Boten des Todes. Im Herbst 1982 beschloss die Band, künftig nur noch zum Volkstanz zu spielen. Jürgen B. Wolff verließ die Gruppe und schloss sich später mit Dieter Beckert zum Duo Sonnenschirm zusammen, welches als brachialromantisches Musikkabarett Maßstäbe setzte. Die Band um Manne Wagenbreth nannte sich nun Folkländers Bierfiedler und galt mit der Tanzgruppe Kreuz & Square als führende Volkstanzband des Landes, auch durch die Organisation der Leipziger Tanzhausfeste.

Nach der Wende gehörten Jürgen B. Wolff, Uli Doberenz und andere zu den Initiatoren des Tanz- und Folkfestes Rudolstadt und gründeten das Label Löwenzahn. Aus den Bierfiedlern wurden Die Sieben Leben und ab 1998 die Leipziger Folksession Band. Danach wurde es einige Jahre ruhig um Folkländer, Bierfiedler und Duo Sonnenschirm. Erst im Januar 2020 entschloss man sich zu einem Neuanfang als Folkländer, wieder mit Jürgen B. Wolff, Manne Wagenbreth, Uli Doberenz, Gabi Lattke, Ulrike Triebel und anderen – mit zwei neuen Alben: So viele Wege, Vol. 1 und 2. Die Gruppe präsentierte sich jetzt gereift und musikalisch grandios wie in alten Zeiten.

Ausführlich nachzulesen ist die Historie auf der empfehlenswerten Website. Das Jubiläumskonzert findet am 14. Februar 2026 im UT Connewitz in Leipzig statt. Der folker wünscht noch lange Freude am Musizieren zum Wohle des „Folkes“!

www.folklaender.com