Für qualifizierten Journalismus zu Musik und Kultur

Stellungnahme des Deutschen Musikrates

12. September 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Der Deutsche Musikrat hat sich unlängst zu Wort gemeldet. In einer Stellungnahme aus dem Juli forderte dessen Generalsekretär Christian Höppner: „Deutschland braucht qualifizierten Musik- und Kulturjournalismus!“ In Zeiten von Fake News, ChatGPT und Advertorials stünden die Grundsäulen eines kompetenten und vertrauenswürdigen Journalismus mehr und mehr zur Disposition – und damit auch die Diskursfähigkeit und Diskussionskultur als Grundlage eines freien, demokratischen Landes wie Deutschland.

Das digitale Zeitalter und insbesondere die rasanten Entwicklungen im Bereich der KI brächten große Chancen, so Höppner, „aber auch große Risiken für den Kultur- und Musikjournalismus mit sich. Die Abwärtsspirale, in der sich die traditionelle Kulturberichterstattung aktuell durch eine geringe Nachwuchsförderung im Bereich Musik- und Kulturjournalismus einerseits und unklare wirtschaftliche Entwicklungsperspektiven für die Medienlandschaft andererseits befindet, gilt es jetzt gemeinschaftlich zu stoppen. Denn Kultur lebt von der Begegnung, Reflexion und konstruktiven öffentlichen Kritik und trägt ihrerseits ihre grundlegenden Impulse zu großen Teilen auch über die Medienlandschaft in die Gesellschaft hinein. Ein lebendiges Musikland Deutschland braucht daher einen starken und zukunftsfähigen Musik- und Kulturjournalismus!“

Die Stellungnahme „Musik und Musikleben vermitteln, Diskussionskultur stärken, Austausch fördern“ beleuchtete die aktuellen Herausforderungen und identifizierte grundlegende Handlungsfelder zur Bewahrung und Weiterentwicklung eines qualifizierten Kulturjournalismus in Deutschland:

1. Den Ausbildungsbereich stärken.

2. Die Branche zukunftsfähig aufstellen.

3. Austausch und Kooperation zwischen Medien und Musiklandschaft intensivieren.

4. Interne Berufsnetzwerke stärken.

5. In die Transformation und Zukunftsfähigkeit der Medienlandschaft investieren.

6. Medienkompetenz fördern.

In Reaktion auf die Ankündigung des seit fast siebzig Jahren bestehenden Musikmagazins Fono Forum, seine Arbeit nach der ersten Ausgabe 2024 einzustellen, legte Höppner Anfang September in einer Pressemitteilung unter dem alarmierenden Titel „System vor dem Kollaps: Deutscher Musikrat fordert Hilfe zur Selbsthilfe“ noch einmal nach und warnte vor einer fatalen Entwicklung der Medienlandschaft im Musikbereich, deren ökonomischen Fundamente immer mehr ins Wanken geraten würden.

www.musikrat.de

Christian Höppner (Foto: Maxim Green)

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