Am 12. Februar 2023 wäre der im April letzten Jahres verstorbene Liedermacher Frank Baier achtzig Jahre alt geworden. Am Abend zuvor wollen Die Grenzgänger, die mit ihm 2006 das mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnete Album Keine Bange Leschinsky (Lieder der Märzrevolution 1920) aufgenommen haben, in einem Gedenkkonzert an den guten Freund und Weggefährten erinnern. Zusammen mit Kollegen und Kolleginnen spielen und interpretieren sie seine Lieder, präsentieren Bilder und Geschichten.
Welcher Ort wäre für dieses Ereignis besser geeignet als das KOM’MA-Theater in Duisburg-Homberg, wo Baier seinen fünfundsiebzigsten Geburtstag feierte?
Frank Baier war nicht nur ein unermüdlicher Streiter für Menschenrechte. Er sammelte auch die Lieder der Bergarbeiter, gab sie in mehreren Liederbüchern heraus und rettete sie so vor dem Vergessen. Er sang frühmorgens vor den Toren der Zechen und Stahlwerke zur Unterstützung streikender und ausgesperrter Arbeiter, spielte mit Ton Steine Scherben in besetzten Häusern und half mit, die Rhein-Preußen-Siedlung in Duisburg-Homberg vor dem Abriss zu bewahren.
Ungezählte Geschichten gibt es zu erzählen, von Reisen nach Sardinien, Konzerten auf Madagaskar, der Freundschaft mit Fasia Jansen, dem Kampf gegen den Schnellen Brüter in Kalkar, deutsch-türkischen Konzerten vor mehr als hunderttausend Menschen. Immer mit dabei: die Ukulele. Frank Baier starb im letzten Frühjahr plötzlich und unerwartet (siehe auch den Nachruf von Michael Zachcial).
Die Grenzgänger laden ein und geben den Rahmen. Am 11. Februar im KOM’MA-Theater Duisburg spielen sie Frank Baiers Lieder und Geschichten gemeinsam mit Klaus der Geiger & Salossi, Helmut Meier (vormals Liedermeier), Jörg Fröse (vormals Die Grenzgänger), Eckhart Pressler (liest aus Franks noch nicht erschienener Biografie) und Paul Hoffmann (zeigt Filmausschnitte). Weitere Überraschungsgäste sind angefragt.
Foto: Frank Baier vor seinem Zechenhäuschen in Duisburg von Thomas Range
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