Viele wollen feiern und tanzen. Und alle wollen die Umwelt schonen und verantwortungsbewusst mit den Ressourcen umgehen. Aber passt das unter einen Hut? „Ja, das geht“, meinen die beiden Musikerinnen und Tanzmeisterinnen Astrid und Ingrid Lang vom Duo Okzitanis. Mit ihrem Bal Renaissance – Danse Médiévale veranstalten sie bereits seit 2012 ein nicht nur festliches, sondern auch umweltfreundliches historisches Tanzfest mit Tänzen und Tafeley aus Mittelalter und Frührenaissance.
Gelingen tut dies ganz nach mittelalterlichem Vorbild. Zum Tanz erklingen Dudelsack und Trommeln unverstärkt mitten unter den Tänzerinnen und Tänzern. Da der Abend nicht als Großveranstaltung konzipiert ist, reicht die Laustärke aus, zumal die Zahl der Teilnehmenden sich am natürlichen Geräuschpegel der Instrumente ausrichtet.
Veranstaltungsort ist stets der Festsaal eines Wirtshauses. So kann bereits vorhandene Ausstattung genutzt werden, etwa im Hinblick auf die kulinarische Versorgung der Gäste, was Ressourcen schont und weniger Abfall produziert als die Nutzung nur sporadisch genutzter Eventflächen und mobiler Cateringdienste. Um eines der größten klimaschädlichen Probleme im Veranstaltungsbereich zu lösen, die teils weite Anreise der Teilnehmenden meist mit dem eigenen PKW, haben die beiden Organisatorinnen nun beschlossen, den Tanz- und Tafelabend nicht mehr nur im Raum München, sondern auch an anderen Orten in Bayern anzubieten. So haben Tanzbegeisterte und Mittelalterfans die Möglichkeit der Teilnahme quasi vor der eigenen Haustür.
Am 4. November 2023 findet der Bal Renaissance somit zum ersten Mal in Vilshofen an der Donau statt, und zwar im Traditionshaus Wolferstetter Keller. Das Ganze ist dort als wiederkehrende Veranstaltung geplant. Zudem sind weitere Orte in Bayern in Vorbereitung. Aber auch im Münchener Raum wird es die Tradition des Bal Renaissance weiterhin geben. Nächster Termin dort ist Samstag, der 20. Mai 2023, beim Neuwirt in Garching.
„Der Weg zu ökologischen Veranstaltungen ist an sich vorgezeichnet“, so Ingrid Lang. „Kleinere, regionale Veranstaltungen, die bereits vorhandene Infrastrukturen nutzen, sind sicherlich ein Konzept, das wir viel stärker verfolgen sollten.“
Auch die kommende folker-Ausgabe (Heft #2.23 für Juni 2023) wird sich in ihrem Schwerpunkt dem Thema „Nachhaltigkeit in der Musikbranche“ widmen. Das Heft erscheint am 8. Juni 2023.
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