Carsten Linde ist einer der bedeutendsten Musik- und Festivalproduzenten in Deutschland und feierte dieses Jahr seinen achtzigsten Geburtstag.
Linde wird am 22. Juni 1944 in Aussig (heute Tschechien) geboren, studiert in Karlsruhe Pädagogik, kommt 1971 nach Göttingen, arbeitet an der Pädagogischen Hochschule sowie als Lehrer und Schulleiter. Seine Liebe gehört der handgemachten Musik der Jugendbewegung mit politisch-sozialem Hintergrund. Linde engagiert sich beim legendären Festival auf Burg Waldeck. In Irland begeistert er sich für die dortige Folkmusik, initiiert 1974 das jährliche Irish Folk Festival und tourt 25 Jahre damit durch Deutschland und die Schweiz. Das Festival erreicht ausverkaufte Hallen wie den Zirkus Krone in München oder die Musikhalle in Hamburg.
Linde produziert Folkplatten für Pläne, EMI Electrola und Intercord. Später gründet er die Labels Folk Freak und Wundertüte. 1977 entdeckt und fördert er die Deutschfolkband Lilienthal. Insgesamt veröffentlicht er über 120 Alben, erhält dreimal den Deutschen Schallplattenpreis.
Mit seinem Ruhestand als Lehrer orientiert er sich 2005 neu: Als Naturfotograf begeistern ihn Kranich, Seeadler, Reiher, Pirol und Wiedehopf. Seine Vogelfotos haben stets die Aura von Kunstwerken. Der Naturfreund arbeitet als Ranger, veröffentlicht Fotokalender und ein Buch, macht Ausstellungen und Lesungen. Im Oktober 2024 eröffnete Carsten Linde im heimischen Göttingen seine letzte Fotoausstellung. Zukünftig widmet er sich der Auswertung seines Bildarchivs und dem Naturgenuss.
Udo Hinz
Foto: © Wolfgang Beisert
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