2014 gründete Gregor Kliem gemeinsam mit anderen sorbischen Studierenden in Leipzig die Folkband Serbska Reja, die es sich zum Ziel gesetzt hat, sorbische Tanzmusik zu pflegen und aus der Vergangenheit wieder zurück auf den Tanzboden zu holen. Der zweisprachig – niedersorbisch und deutsch – in Dissen (Dešno) bei Cottbus (Chóśebuz) aufgewachsene Musikwissenschaftler und Musikethnologe Kliem spielt dabei unter anderem Nyckelharpa und Geige und ist seit 2020 Kultur- und Musikredakteur im niedersorbischen Programm des RBB.
„Serbska reja“ heißt auf Deutsch „sorbischer Tanz“. Von Anfang musiziert die Band für Menschen, die tanzen wollen – im Künstleratelier, beim Stadtfest, in der Scheune von Kliems Heimatdorf, beim Leipziger Tanzhausfest, beim KlangRauschTreffen in Hösseringen, bei Folklorefestivals in der Lausitz, in Polen, Tschechien, Rumänien. Zu den bevorzugten Quellen der Gruppe zählt das Kralsche Geigenspielbuch von 1790. Inzwischen ist Dolna Łužyca Spiwa („Die Niederlausitz singt“) hinzugekommen, ein Liederbuch, das 2020 in zweiter Auflage erschienen ist und von Kliem bearbeitet und um eine beträchtliche Anzahl vor allem traditioneller Volkslieder in Text und Melodie erweitert wurde.
Das zehnjährige Jubiläum feierten Serbska Reja zur Wintersonnenwende am 21. Dezember 2024 mit einen neuen (digital erschienenen) Album sowie einem ausgelassenen Tanzabend in Kliems Heimatort Dešno. Ein Bericht dazu mit Fotos findet sich auf Wolfgang Leyns Ostfolk-Website unter www.ostfolk.de/aktuell/10-jahre-serbska-reja-auf-ein-neues-21.12.24. Ein Artikel Leyns zu Folkmusik bei den Sorben allgemein (im Gespräch mit Gregor Kliem) erschien zudem in folker #2.23 und kann hier nachgelesen werden.
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