Vun Weck, Worscht, Woi un Wingertsweiber

Rheinhessische Mundart in Wort und Musik

28. September 2023

Lesezeit: 5 Minute(n)

„Lumbe, alt’ Eise, Babier“! Früher gab es in Rheinhessen Menschen mit Ecken und Kanten, geformt von den Stürmen des Lebens: „Dummbabbler un Zornesgiggel!“ „Rhoihessisch“ klinge wie ein Fahrradschlauch, der die Luft verliert, oder wie plätscherndes Wasser, das schmatzt und nuschelt. Mundart wurde in Schulen geächtet. Heute gibt es in der Region wenige Familien, die generationenübergreifend „Platt babbeln“.
Text: Fred Balz

Früh war die Mainzer Fastnacht Impulsgeber der Mundartszene. Hildegard Bachmann und die Gründerin des Mundarttheaters Meenzer Rhoiadel Eleonore Gierlichs fanden so ihre Bestimmung. Volkskundler Manfred von Roesgen und Karl Schramm (Mainzer Wörterbuch) erforschten den Dialekt. Autorinnen und Autoren wie Inge Reitz-Sbresny (De Holzworm), Hartmut Keil (Woi is e Gedischd) und Wilfried Hilgert (Mores, Zores un Maschores) schrieben humorvolle Geschichten und Gedichte mit Lokalkolorit. Mundartlesungen von Mechtild Allebrand (Wie’s friejer waa), Heidi Eller (Isch bin die Lisbeth), Marliese Reitzel (Else oder Woher der Wind weht) oder Fritz Kleemann (Im Selztal do bin isch dehoam) stießen auf reges Interesse.

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